Nach jahrelanger Auseinandersetzung mit den Qualitätswidrigkeiten von PAL und dessen geringer Auflösung hatte ich mich 1996 dazu entschlossen, einen eigenen Dokumentarfilm zu produzieren.
Die bildtechnische Zielsetzung bei diesem Projekt war, die Bildqualität so zu optimieren, dass sie möglichst nahe an Film heranreichte. Kameraführung und Bildgestaltung habe ich selbst übernommen, was wohl auch mit den Grundstein für eine über 25 jährige Tätigkeit als Kameramann gelegt hat.
Inhaltlich griff ich ein Thema auf, welches sich mit der Visualisierung des Lebensgefühls eines Westafrikaners, seinem sozialen Umfeld und dem Kontrast zu westlichen Gesellschaftsformen befasst.
Zwischen zwei Welten
Der Gambier Lamin (30) vom Stamme der Madinka ist ein Wanderer zwischen zwei Welten. Als ältester Sohn muß er vorrangig für die, gut 40 köpfige Familie aufkommen. Er arbeitet im Kairaba Beach, dem besten Hotel des Landes und öffnet den Touristen jeden Abend Champagnerflaschen, von denen eine so viel kostet, wie er im ganzen Monat verdient.
Der Zuschauer taucht ein in seine Welt, begleitet ihn durch sein Dorf, ist dabei, wenn er in der Moschee zum Gebet verweilt oder den Hafen und die Fischräucherei besucht – ein Film, der von den kargen Lebensbedingungen mit lebendigen Bildern erzählt.
Irgendwann, wenn Lamin genug Champagnerflaschen geöffnet hat, wird er sich ein Haus auf seinem zugewachsenen Gartengrundstück bauen können, gleich neben den Grapefruitbaum.
Dokumentarfilm 45'
Format: 16:9
Sender: ORF
Ausgangsmaterial: Digi-Beta