navigate_before
navigate_next
4PIX - Female-attraction 1 4PIX - Time 4PIX - Pedestrians 4PIX - Chris Pfeiffer - The Moment 4PIX---Outcry 4PIX - Strawberry 4PIX - Life around the Clock Kiosk Reichenbachbrücke 4PIX - Hyper 01 4pix-Bentley-Spezification 4PIX - Have a seat 4pix - My colors for Grading

Looks und Emotionen

MC

Looks treffen auf Erwartungshaltungen, die sehr eng mit den Sehgewohnheiten verknüpft sind. Sämtliche Parameter nehmen Einfluß auf den Betrachter. Gekoppelt ist das oft mit dem jeweiligen Genre. Die visuelle Wahrnehmung wird meist durch wiederkehrende Erfahrungen oder durch häufig auftretende Visualisierungen (emotionale Konditionierung) geprägt und gesteuert.

So wird bei einem Besuch im Kino eine Erlebniswelt für die Augen erwartet, deren Beschaffenheit im Zusammenhang mit der Handlung harmoniert. Hinter dieser “Harmonie” versteckt sich ein Multiplikator von Wirkung und Message einer Bewegtbildproduktion. Dieser Aspekt lässt sich gleichermaßen in allen  Sparten der multimedialen Unterhaltung finden und orientiert sich nahezu immer an den jeweilig verankerten Erwartungshaltungen allgemeiner Sehgewohnheiten.

Allerdings ist das Erreichen dieser “Harmonie” auch das Geheimnis des Erfolgs. Nicht jeder kann es lüften und viele  ahnen gar nichts von dessen Existenz.

Das Zusammenpiel von Looks, Bildinhalt und dessen “emotionaler” Wirkung ist wohl am Einfachsten mit zwei Beispielen zu verdeutlichen. Deshalb nachfolgend ein Kurzfilm und ein Musikvideo zur Veranschaulichung.

7. Stunde

Produktion: The Sweetspot
präsentiert durch die Technische Hochschule Nürnberg
Kamera: Felix Antretter, Daniel Kottirsch

Der Vorspann bereits weist darauf hin, was den Betrachter erwartet. Einfach, kurz und  pregnant! Neutrale Szenen in der Küche wechseln sich ab mit der bedrückenden Stimmung im Wagen der Rettungssanitäter, die auf dem Weg zum Ort des Geschehens sind. Dann, ein Anruf und die Mutter wird aus ihrer ‘heilen Welt’ gerissen und taucht ein in die dunkle Szenerie des Geschehens.

Moop Mama - Kapuze

Interpret: Moop Mama
Produktion: Kopfkino Kollektiv GmbH

Dieser Videoclip von Moop Mama arbeitet sehr extrem, aber auch differenziert mit seinen Looks. Bildinhalt, Musik und Text führen so zu einem Gesamtbild, welches den “Spirit und die Message” von “Kapuze” zum Ausdruck bringt.

Emotionen und Werbung

Die Werbebranche hat sehr früh erkannt, dass Looks einen wesentlichen Faktor im Erfolg der Vermarktung von Produkten darstellt. Licht und Farbgebung transportieren nicht nur das Image einer Marke, sondern sollen diese auch begehrenswert erscheinen lassen.

Produkte, die zum Verzehr geeignet sind, haben es vielleicht etwas einfacher als alle anderen beworbenen Sparten. Den Geschmack spürt man zwar beim Betrachten eines Werbespots sicher nicht auf der Zunge, aber es ist durchaus möglich, dessen individuelle Attraktivität so darzustellen, dass der Konsument dadurch automatisch auf ein revolutionäres Geschmackserlebnis schließt. Im Optimalfall werden Gelüste geweckt, so dass man umgehend diese befriedigen will. Interessanter Weise ist das gerade im Fastfoodsektor wirkungsvoll, obwohl die Präsentationen in der Werbung wohl eher selten etwas mit der servierten Realität zu tun haben. Vielleicht wird hier die Erinnerung an ein Geschmackserlebnis geweckt, was eine Übereinstimmung zwischen perfekter Darstellung und erlebtem Genuss assoziiert.

Der Rest der Werbebranche ist darauf angewiesen, mit den Faktoren Image und Lebensgefühl zu punkten. Das ist keinesfalls ein Manko, denn ausgeklügelte Szenarien zielen mittlerweile punktgenau auf mögliche  Wunschvorstellungen ihrer jeweiligen Zielgruppen ab.

Bei der Farbrichtung von Looks und/oder deren gesamtem Bildeindruck passieren jedoch immer wieder Mißgeschicke. So macht es zum Beispiel wenig Sinn, Google nach der Bedeutung und/oder Wirkung von Farben zu fragen. Die Farbe Grün (auf Grund der Häufigkeit an Fehlgriffen einmal als Beispiel genannt) mag im Netz vielerorts als “beruhigend” definiert werden, hat aber eher einen negativen Effekt, bindet man diese Farbe falsch in einen Look ein.